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Goanna Dreaming 7. bis 9.10.2016


Unsere 3-tägige Tour in das "Rote Zentrum" Australiens beginnt früh um 6 Uhr. Wir nehmen Platz in einem Allrad-Bus, das Gepäck wird im Anhänger verstaut.


Unser Tourguide ist Annabell. Sie macht von Anfang an den Eindruck, dass sie unsere Gruppe im Griff haben wird.  Und sie spricht ein glasklares Englisch.

Unsere Gruppe, das sind : 3 Holländer, 2 Schweizer, 5 Österreicher und 6 Deutsche.


Das ist nicht unsere Gruppe. Die erste Rast machen wir auf einer Kamelfarm, wo diese Kamele auf Reiter warten.


Wir sind aber noch mit uns selbst beschäftigt, müssen die ersten Eindrücke dieser Fahrt verarbeiten. Es wird langsam klar, in welchen Dimensionen wir hier denken müssen. Es ist schon Mittagszeit, als wir unser Camp für die Nacht in Yulara erreichen. Dieses besteht aus mehreren fest installierten Zweimannzelten

 
und einer "Bude", wo mit Gas gekocht werden kann und die Mahlzeiten eingenommen werden. In der Nachbarschaft befinden sich noch einige solcher Camps, wobei unseres zu den komfortableren gehört. In fußläufiger Entfernung steht ein großes Sanitärgebäude. Hierfür möchte man schon etwas abgehärtet sein.
Zum Lunch gibt es ansprechende Sandwichs, dann brechen wir zum Uluru auf. Zunächst besuchen wir das Informationszentrum. Hier gibt es einiges Interessantes zu sehen. Der Uluru und die Gebiete drumherum sind jetzt wieder im Besitz der Aborigines, die das Land auf 99 Jahre an die Nationalpark-Verwaltung verpachtet und den Nationalpark mit den staatlichen Stellen gemeinsam betreiben. In der Öffentlichkeit und im Publikumsverkehr spielen die Ureinwohner aber keine Rolle.
Annabell führt uns zu einigen kulturhistorisch interessanten Stellen direkt am Felsen.
  Einige andere sollten nicht besucht werden, da es heilige Stätten sind. Die Besteigung des Uluru ist ebenfalls nicht erwünscht. Wir haben auch niemanden gesehen, der es versucht hat. Es ist auch nicht ungefährlich. Wir machen von der Möglichkeit Gebrauch, den Uluru einmal komplett zu umrunden. Das ist bei der Hitze ein ambitioniertes Unternehmen. Richtig lästig sind allerdings die in Massen umherschwirrenden Fliegen, denen nur mit entsprechender Schutzausrüstung beizukommen ist.


Der Weg um den Felsen ist nicht besonders aufregend, es gibt aber immer wieder schöne neue Ansichten.


Zum Sonnenuntergang wurden wir zu einem Hotspot gefahren, wo schon viele andere Busse den Parkplatz belegten. Während einer halben Stunde beleuchtet die untergehende Sonne den Uluru besonders schön.


Die Fotoapparate klicken, es wird mit Sekt angestoßen und andere, besonders vornehme, Reisegruppen picknicken an weiß gedeckten Tischen. So werden Events gemacht.
Eine halbe Stunde später ist es stockdunkel. Eine lokale Hilfskraft hat das Abendessen schon ein wenig vorbereitet. So richtig voran geht es aber erst, als sich Annabell ins Zeug legt unter Mithilfe einiger Gruppenmitglieder (Gemüse schnippeln u. ä.) Beim "Busch"abwasch ist dann Jürgen in vorderster Front. Nach dem Abendessen wird das Lagerfeuer entfacht, für das wir schon bei der Anreise Holz gesammelt hatten.


Es wird noch ein wenig geschwatzt, aber gegen 21 Uhr sind alle in den Zelten verschwunden. Der Tag war lang und morgen früh ist das Wecken um 4.45 Uhr.
Das mit der Weckzeit ist ernst gemeint, aber wir haben keine rechte Lust aufzustehen. Es ist noch stockdunkel und kalt. Als wir schließlich auf der Bildfläche erscheinen, hat Annabelle das Frühstück schon fertig. So kauen wir etwas schneller und schaffen es noch, uns der Exkursion auf einen 15 Minuten entfernten Hügel anzuschließen. Geboten wird : der Sonnenaufgang am Uluru.

Diesmal ohne Sekt. Lange können wir nicht verweilen, wir besteigen den Bus und fahren in den Kata Tjuta Nationalpark. Hier ist eine Wanderung vorgesehen, die man möglichst zeitig beenden soll. Insbesondere dann, wenn für die Mittagszeit 38 °C vorhergesagt werden und der Wanderweg bei diesen Temperaturen um 11 Uhr gesperrt wird. Aber unser Timing ist gut und so haben wir zur Mittagszeit die sehr schöne Wanderung beendet


und haben sogar schon den öffentlichen Swimming Pool erreicht. Dort ist ein Gasgrill für uns reserviert und Annabell zaubert ein leckeres Barbecue. Wir springen in der Zwischenzeit in den Pool, was nach der Wanderung natürlich sehr gut tut.


Am Nachmittag geht es wieder "on the road". Das nächste Ziel ist das Kings Canyon Resort, wo uns der zahme Kakadu Charlie schon erwartet.


Vorher wurde wieder Holz gesammelt.

Das Camp ist ähnlich wie gestern, glänzt aber durch eine nur einen kurzen Fußweg entfernte Freilufttoilette und eine gut funktionierende Solardusche. Kein Vergleich mit dem Sanitärtrakt gestern. Annabell kocht diesmal am offenen Feuer

und es ist schon fast dunkel, als wir unsere Zelte beziehen.

Als es dann richtig dunkel ist, erfüllt Annabell uns unseren dringenden Wunsch und zeigt uns das "Kreuz des Südens". Kein Wunder, dass wir in Neuseeland immer Schwierigkeiten hatten, es zu identifizieren. Es ist längst nicht so dominierend wie erwartet.
Am nächsten Morgen wird wieder um 5 Uhr aufgestanden, denn auch die heute geplante Wanderung im Kings Canyon wird heiß. Aber das Profil der Wanderung ist nicht zu schwierig, von einem Anstieg ganz am Anfang mal abgesehen. Viele schöne Aussichten und einige Rasten, wo Annabelle einiges Interessantes zu erzählen hat.


Zur Mittagszeit haben wir die Tour geschafft und die Verpflegungskiste im Anhänger gibt noch einige leckere Sandwiches her. Danach kann sich der Allrad-Bus auf mehr als 100 km Piste beweisen.


So eintönig wie auf dem Foto ist es nicht, einige Passagen sind kurvenreich und steil. Das eine oder andere Wildtier ist am Wegesrand zu beobachten.


Nachdem wir richtig durchgeschüttelt sind, erreichen wir das Glen Helen Resort. Hier befindet sich ebenfalls ein Camp, wo ein kleinerer Teil der Gruppe noch einen Tag verbringen wird. Auch Annabell verabschiedet sich von uns. Respekt, was sie als Fahrerin (ca. 1000 km), Köchin, Führerin und Organisatorin geleistet hat. Mit dem größeren Teil der Gruppe werden wir von einem anderen Bus abgeholt und in das 3 Stunden entfernte Alice Spring zurückgefahren.
Hier checken wir wieder im Hotel Aurora ein.
Alles in allem hat uns dieser dreitägige Ausflug in den australischen Busch gut gefallen und es war einer der Höhepunkte unserer Reise. Man muss sich allerdings darüber im Klaren sein, dass man ein Stück weit einige wenige Errungenschaften der  Zivilisation hinter sich lässt. Das wird aber in den Tourbeschreibungen ausreichend kommuniziert. Wer diese nicht gründlich gelesen hat, wird möglicherweise in der einen oder anderen Situation enttäuscht sein. Dann hängt es auch wesentlich von den Fähigkeiten des Gruppenführer ab, welcher Gesamteindruck bei den Gruppenmitgliedern überwiegt. Wir hatten mit Annabelle eine sehr fähige Führerin bekommen, was durch einige Bewertungen im Internet bestätigt wird. Es gibt aber beim gleichen Veranstalter auch einige negative Beispiele und Bewertungen. Einen weiteren recht positiven Reisebericht findet man hier.



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