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Camping in Neuseeland


Camping mit dem Wohnmobil heisst für uns vor allem : Fahren durch schöne Landschaften und Anhalten, wo es uns gefällt und wo wir vielleicht noch etwas unternehmen können. Das Anhalten schließt dabei die Mahlzeiten und das Übernachten mit ein.
Wir haben dabei natürlich einen Plan, dieser stellt aber nur ein Grundgerüst dar, welches jederzeit modifiziert werden kann. Denn wir wissen vorher oft nicht, ob es dort, wo wir hinwollen, wirklich so schön ist oder vielleicht noch schöner, als wir uns das vorstellen.
Für diese Art des Reisens ist Neuseeland ein nahezu ideales Land. Wir konnten die Fahrstrecke so wählen, dass es jeden Tag etwas zu sehen gab. Weite Sandstrände und lauschige Buchten, wilde Küsten und tief eingeschnittene Fjorde. Die Südalpen mit ihren Gletschern und die wunder- und wanderbaren Vulkanlandschaften der Nordinsel. Grünes Hügelland mit Schafweiden und heißen Quellen und steppenähnliche Landschaften mit großen Gletscherseen im Regenschatten der Gebirge. Regenwälder mit uralten Bäumen und riesige Sanddünen.
Schöne Plätzchen zum Anhalten gibt es viele. Parkgebühren, ausser in grösseren Städten, kennt man nicht. Oft haben wir beim Frühstück, Mittagessen, Kaffeetrinken oder Abendbrot Logenplätze mit Aussicht. Auch die Entsorgung ist gesichert, Neuseeland gehört sicher zu den Ländern mit der höchsten Dichte an benutzbaren öffentlichen Toiletten. In vielen Fällen sind auch Wanderwege für kleine Spaziergänge oder auch längere Wanderungen in der Nähe.
Auch für das Übernachten sind die Möglichkeiten vielfältig.
Es gibt jede Menge kommerzieller Campingplätze, die aber oft unsere Kriterien bezüglich der Lage nicht erfüllen. Dafür haben sie meist eine brauchbare Infrastruktur, die aber für die Übernachtung mit einem Wohnmobil nur in Ausnahmefällen benötigt wird. Der Preis von 30 bis 50 NZ$ pro Nacht schien uns dann nicht gerechtfertigt.
Eine bedeutende Rolle spielen die Campingplätze des Department of Conservation (DOC). Sie sind fast immer landschaftlich schön gelegen, besitzen aber in er Regel nur die nowendigste Infrastruktur (immer Toiletten, nicht immer Wasser). Ausserhalb der Hochsaison werden sie in dem Self-Registration Verfahren betrieben und sind wenig freuequentiert. Hier hat es uns meist gut gefallen und die 12 bis 20 NZ$ pro Nacht waren gut angelegt. Hierzu können wir auch die relativ wenigen von Kommunen oder Vereinen betriebenen Campingplätze zählen.
Neuseeland bis vor einigen Jahren als das Eldorado für freies Camping bekannt. Man konnte überall auf öffentlichem Grund übernachten. Dies ist in den letzten Jahren eingeschränkt worden, nicht zuletzt nach dem britische Rugby-Fans, die während der letzten weltmeisterschaften mit Wohnmobilen unterwegs waren, die Inseln "verwüsteten". So wurde 2011 der Freedom-Camping-Act erlassen, der einige Grundsätze für freies Camping (Entsorgung, Sicherheit) aufstellt, ansonsten es aber den Regionalverwaltungen überlässt, genauere Regeln aufzustellen. Damit hat jetzt jeder der 72 Distrikte seine eigenen Bestimmungen. Man kann sie wie folgt zusammenfassen, es empfiehlt sich aber, im Zweifelsfall genaue Informationen einzuholen.
a) Es gibt keine spezielle Regulierung, also gilt der Freedom-Camping-Act
b) Freies Camping ist verboten z. B. in Lower Hutt
c) Freies Camping ist grundsätzlich nicht erlaubt, es gibt aber eine Liste von geografisch definierten Ausnahmen, z.B
Marlborough Sounds
d) Freies Camping ist ausserhalb von Ansiedlungen erlaubt, dies wird z. T. durch Schilder am Straßenrand angezeigt , z.B. Queenstown
e) Freies Camping ist grundsätzlich erlaubt, es gibt aber eine Liste von geografisch definierten Ausnahmen, z.B. Buller

Die mittlerweise genormten Verbosschilder sind zu beachten. Darüber hinaus sind oft nur sogenannte "self-contained" Wohnmobile für freies Camping zugelassen, d.h. sie müssen Toilette und Abwassertank an Bord haben. Wir hatten aber den Eindruck, dass dies nicht durchgesetzt wird, wie überhaupt die praktische Umsetzung der Regulierung fraglich ist. Wir haben es nicht drauf ankommen lassen.


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