Interessantes zum Bierbrauen



Zur Zeit läuft in Küche und Keller ein Großversuch: Kann man, wie hier versprochen, mit relativ geringem Aufwand ein relativ wohlschmeckendes Bier selbst herstellen?!
Was bisher geschah:
Ein weltweit bekannter Versandhandel trat an uns heran mit der Bitte, ein Bierbrauset zu testen. Wir fühlten uns geehrt und machten uns sofort ans Werk.
Es ist tatsächlich kinderleicht: Alles, was benötigt wird,um den Brauvorgang zu starten, ist im Set enthalten. Nur Zucker muss noch dazugekauft werden. Eine Küchenwaage sollte man auch haben, um alles im richtigen Verhältnis in den 10 l Gärbehälter zu bringen. Die Gärung springt bei Temperaturen um 25 °C gut an und ist nach ca. einer Woche abgeschlossen. In dieser Zeit waren wir schwer damit beschäftigt, 20 voll gekaufte Bügelflaschen in den Leerzustand zu versetzen. Es gelang!
Die geleerten und gereinigten Flaschen wurden unter erneuter Zugabe von Zucker mit dem Produkt aus dem Gärbehälter befüllt. Der Abfüllvorgang ist mit den beiliegenden Gerätschaften unkompliziert. Ein leichter Biergeruch nährt die Hoffnung auf ein gutes Ende.
Die ebenfalls ca. einwöchige Phase der Flaschengärung ist inzwischen auch abgeschlossen, die 20 Flaschen wurden zum "Reifen" in den Keller gebracht. In ca. 3 Wochen wird der Test mit einem freiwilligen Selbstversuch fortgesetzt.
Inzwischen sind die 3 Wochen vergangen und die ersten Flaschen wurden geöffnet. Und siehe da: Es machte "Plopp!" und schäumend zischte das Bier ins Glas. Ein erster Schluck gab uns die Gewissheit, dass es sich tatsächlich um Bier handelte und die folgenden bestätigten den ersten Eindruck.
Alles in allem, nachdem die ersten 10 Flaschen geleert sind, kann man schon von einem Erfolg sprechen.
Die weiteren 10 Flaschen wurden u.a. im Kollegen- und Freundeskreis geleert. Überschäumende Begeisterung kam zwar nicht auf, aber es waren doch alle erstaunt, dass man ein vernünftig schmeckendes Bier in Heimarbeit herstellen kann.
Davon ermutigt, haben wir uns gleich an die zweite Charge gemacht. Das Rezept wurde nach Vorschrift leicht geändert. Lag es nun daran oder an den insgesamt sehr warmen Temperaturen: Schon während der Herstellung war zu spüren, dass der Prozess nicht optimal ablief. Und tatsächlich war das Ergebnis eher ernüchternd. Der Inhalt der Hälfte der Flaschen war noch als genießbar einzustufen. Die andere Hälfte: kein Plopp, kein typischer Biergeruch, kaum Schaum und leicht säuerlicher Geschmack. Eindeutiges Urteil: wegkippen.
Da wir eine konkrete Ursache für den Misserfolg nicht kannten, waren wir etwas entmutigt. Ausserdem war uns die Hefe ausgegangen. Nachdem wir nun wieder welche bekommen haben und die anderen Grundstoffe auch noch reichlich vorhanden sind, haben wir uns an eine neue Charge gewagt und sind im Prinzip zum Ausgangsrezept zurückgekehrt. Diesmal sieht alles wieder sehr gut aus, voraussichtlich am Wochenende wird das Abfüllen auf Flaschen erfolgen.
Der Abfülltermin wurde nicht ganz eingehalten, da wir das Ende der Gärung nicht genau bestimmen konnten. Hier bräuchte man objektive Kriterien, die aber nur mit Zusatzhardware festzustellen sind. Insgesamt hatten wir den Eindruck, dass auch diesmal die Gärung nicht optimal verlief.
Das Ergebnis ist jedoch nicht schlecht: Die gesamte Charge war trinkbar. Insgeheim hatten wir jedoch gehofft, ein noch besseres Ergebnis als beim ersten Mal zu erzielen. Dies ist nicht gelungen.
Da noch Material vorhanden ist, werden wir noch einen Versuch starten.
Für diesen letzten Versuch konnten wir einen Grundstoff für die herstellung von Weizenbier verwenden. Die Vorgehensweise ändert sich dadurch nicht. Die Gärung verlief nach unserer Einschätzung zufriedenstellend. Diesmal wurde nach 5 Tagen ein Probeschluck genommen. Genießbar, aber ohne jeden "Pepp". Nach dem Abfüllen und weiterer einwöchiger Lagerung in der Küche wurde eine Probeflasche geleert. Die Schaumbildung ist noch recht zaghaft, der Geschmack bei weitem nicht ausgereift. Jetzt sind wir gespannt auf das Endergebnis.
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