Indianer wollen Abreise verhindern

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Zunächst beginnt unser letzter Fahrtag wie die meisten anderen zuvor : die Sonne scheint, wir frühstücken draussen. 
Der erste Stop des Tages sollte eigentlich nur einnen kurzen Aufenthalt bringen : Die Glenora Fähre, mit der wir nach Prince Edward County übersetzen wollen.
Am gestrigen Abend war kaum Verkehr auf Hwy 33 in Richtung Fähre, deshalb rechnen wir mit einer schnellen Überfahrt.
Aber schon bald reihen wir uns hinter anderen Auto ein. Wir erkundigen uns bei den vor uns Stehenden, wie lange es wohl dauern könnte : Man rechnet mit mindestens einer Stunde, eher zwei. Wir rätseln noch eine Weile, warum dieser Andrang, und schieben alles auf die erholungssuchenden Kanadier, die das lange Wochenende auf einem der Campingplätze der Halbinsel verbringen wollen. Nach Kartenstudium beschließen wir, es hinzunehmen, andere Strecken würden einen großen Umweg bedeuten.
Erst später kommen wir mit den hinter uns Stehenden ins Gespräch. Zunächst ein Standardgespräch mit einem, der Germany kennt. Freiburg? Oh, lovely town. And the...baechle?  Still flowing ! And so on... Er war bei der kanadischen Armee und in Lahr stationiert. Da kennen wir nun schon fast die halbe ehemalige Garnison. Und von ihm erfahren wir auch den wahren Grund für den Stau vor der Fähre : Die Hwys 401, 1 und 2, die nördlich von uns den sogenannten Korridor zwischen Montreal und Toronto bilden, sind allesamt blockiert. Und zwar von den Indianern der Napanee Reservation, die den bevorstehenden Canady Day für einen nationalen Protesttag nutzen, um auf ihre Rechte aufmerksam zu machen. Und damit es richtig wirkt, wird eine wichtige Verkehrsachse, übrigens auch die Eisenbahn, blockiert. Klar, dass die anderen Kanadier nichts so recht begeistert sind und ich etwas froh, dass ich heute nicht mein Indianer T-Shirt anhabe.
Nach anderthalb Stunden kommen wir dann aber rüber, eine weitere halbe Stunde verlieren wir, indem wir uns gleich nach dem Anlegen verfahren.
Aber wir erreichen unser Zwischenziel :



Unser erster und einziger Leuchtturm in Ontario: False Duck Lighthouse at Mariners' Park Museum
Anschließend kehren wir wieder auf Hwy 33 zurück, wo wir uns an der Wellington Bay einen Rastplatz für die Mittagspause ausgesucht haben.
Für den Rest des Tages gibt es nur noch eine Aufgabe : wie kommen wir möglichst stressfrei an den Übernachtungsort in der Nähe unserer Wohnmobilabgabestelle. Stressfrei bedeutet, dass wir den Verkehr vor dem langen Wochenende in umd um Toronto möglichst vermeiden wollen. Wir wählen die großräumige Umfahrung über Hwys 57, 7A, 21, 11 und 50 nach Palgrave. Die macht sich zwar ganz gut, genug Verkehr ist trotzdem.



Auf diese Art und Weise kommen wir zum Kaffeetrinken mit Kanadagänsen in Port Perry

Dann ist es nicht mehr weit bis zu unserem letzten Übernachtungsplatz in Albion Hills Campground
Keinesfalls sind wir zu früh da, der Platz ist bei unserer Ankunft schon ziemlich voll und bei einem Spaziergang ca. eine Stunde später finden wir fast keine freie Stelle mehr und es geht richtig hoch her. Am langen Wochenende des Canada Day sind alle bisherigen Erfahrungen nichts mehr wert, auch was das Feierverhalten der Kanadier betrifft. Am nächsten Morgen unterhalten wir uns mit unseren Nachbarn, einem italienischen Paar, das ebenfalls sein Wohnmobil abgeben will. Sie meinen, auf italienischen Campingplätzen ginge es vergleichsweise ruhig zu. Das sagt wohl alles.

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