Carola und Jürgen fahren nach Amerika... Band III
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Eine Reise durch den Osten Kanadas
Dieser Bericht ist
noch in Bearbeitung. Der aktuelle Stand ist vom 17.9.2007. Alles Neue seit dem
22.7.2007 ist in blauer Schrift.
Die veröffentlichungsreifen provisorischen Tagesberichte und
einige Kartenskizzen sind unten auf dieser Seite zu finden
Entschuldigung, wenn ein Link nicht funktionieren sollte, es ist mit
heisser Nadel gestrickt. Bekanntgewordene Probleme werden aber "sofort"
beseitigt.
Am Anfang eine Erklärung
Warum schon wieder Kanada?
Wer die Zusammenfassung des Reiseberichts in Band II gelesen hat,
konnte es eigentlich schon ahnen. Die überwiegend sehr
positiven
Eindrücke von Land und Leuten haben eine gewisse Sehnsucht
geweckt, auch die noch nicht so bekannten Landesteile kennenzulernen.
Also waren diesmal die Provinzen Ontario, Quebec, New Brunswick und
Nova Scotia an der Reihe.
Planung und Vorbereitung
Ganz am Anfang war eine Landkarte, die wir vor vielen Jahren auf der
Touristikmesse in Colmar mitgenommen hatten :
Die Leuchttürme
am
Ufer des St. Lorenz Stroms. Um diese Leuchttürme herum wurde
die
Reise geplant. Deshalb können wir diesmal mit einer
"Themenreise"
angeben.
Da wir wieder ein Wohnmobil nutzen wollten, kamen als Start-
bzw.
Endpunkt nur Halifax, NS oder Toronto, ON in Frage.
Die konkreten Vorbereitungen beschränkten sich auf das Buchen
von
Flug, Wohnmobil und einer Übernachtung für die erste
Nacht in
Kanada. Nach unseren guten Erfahrungen vor zwei Jahren wurde
das wieder zu unserer Zufriedenheit von Trans Canada
Touristik erledigt.
Natürlich wurde auch diesmal vorher im Internet recherchiert.
Aber
wir wussten, dass wir alle gewünschten Informationen auch
mühelos vor Ort bekommen können. Ausserdem sollten
bewusst
auch noch ein paar Fragen offen bleiben. Deshalb und auch aus
Zeitgründen beschränkte sich die planerische
Vorbereitung auf
eine grobe Festlegung der Reiseroute und ein paar zusätzliche
Gedanken über den Ablauf an den ersten zwei, drei Reisetagen.
Immerhin haben wir das Buch : Reiseführer
Kanadas Osten, USA Nordosten komplett durchgearbeitet und es
hat uns auch während der Reise wertvolle Dienste geleistet.
Unterkunft und Verpflegung
Für die erste Übernachtung war das Quality Inn Hotel
in Mississauga gebucht. Danach hatten wir unser
Bett immer
bei uns. Auch diesmal haben wir uns grundsätzlich einen
schönen Stellplatz auf einem Campground
bzw. RV Park gesucht. Dafür sind pro Nacht je nach Ausstattung
20 ... 35 Can$ (15 ...25 Euro) fällig. Unser rollendes Hotel legte
6666 km ( viel zu viel, deshalb 3 km abgezogen) zurück, mit einem
Durchschnittsverbrauch von 23 L /100 km (zu viel) bei einem
Durchschnittsbenzinpreis von 1.08 Can$ (0.77 Euro) (auch zu viel)
Die Lebensmittel sind 20 ... 50 % teurer als in Deutschland. Aber es
gibt dank zahlreicher Angebote viele Sparmöglichkeiten. Wenn
man
bereit ist, eine Weile im Supermarkt zu suchen, findet man auch fast
alles Gewünschte und braucht seine Essgewohnheiten nicht
umzustellen. Alkohol gibt es nur in den lizensierten liquor stores,
dabei sind auch trinkbare Biersorten.
Weinliebhaber finden immer wieder Hinweise auf Weingüter am
Wegesrand, in einigen Gegenden hatten wir aber echte Zweifel, ob dort
etwas Genießbares angebaut werden kann.
Der Urlaub war bewusst nicht als Schlemmerurlaub angelegt. Einen Restaurantführer wird man deshalb hier vergeblich suchen.
Wetter und Reisezeit
Ausgeprägte Wetterunterschiede konnten wir während
der Reise
nicht feststellen. Es war fast immer schön.In Ontario und
Teilen
Quebecs zeitweise schon zu heiss mit ausgeprägter Tendenz zur
Schwüle.Da waren wir über den frischen Seewind und
den einen
oder anderen Schauer in den atlantischen Provinzen nicht
böse.
Touristengewühl und überfüllte
Campingplätze gibt
es im Juni im Osten Kanadas nicht In der ersten
Junihälfte sind die Plätze nur schwach belegt,
richtig voll
wurde es erst zum langen Wochenende am Canada Day (1.Juli).
Parks und Campingplätze
Die Hitparade der
besuchten Campingplätze sieht wie folgt aus:
1. Der Camping
Municipal "Bon Desir" in Les Bergeronnes Die Fotogalerie
spricht
für sich. Walbeobachtung vom Platz aus möglich.
2. Dressel's
Jordan Valley Campground
3. Family Camping
Adolphustown im U.E.L
Heritage Centre & Park und King Neptuns Campgrounds in Indian
Harbour.
Jede ordentliche Hitparade hat auch einen letzten Platz. Diesen haben wir vergeben an : Camping Moulin Rouge in New Carlisle ,QC
Wie erwartet, war es jeden
Abend ohne große Vorausplanung möglich, auf einem
weitestgehend unseren Wünschen entsprechenden Campingplatz zu
übernachten. Im Detail gibt es aber doch einige
Unterschiede.
Die zahlreichen Plätze der Provinzparks in Ontario, New
Brunswick
und Nova Scotia sind häufig sehr groß und
straff
organisiert, um nicht zu sagen überorganisiert. Nur hier ist
es
beispielsweise notwendig, die komplette Heimatadresse bei der Anmeldung
anzugeben, anderswo reicht die Angabe : "Germany" bzw.
"Allemagne".
Anderesseits werden dort häufig Hunde- und/oder
"Radio"-
(also Lärm-) freie Zonen ausgewiesen, die dann wahrscheinlich bei
Bedarf
auch
durchgesetzt werden. Für uns spielten sie bei der schwachen
Belegung aber keine Rolle. Die Größe der
Plätze
führt of dazu, dass die "Grundstücke" schon
bei der
Anmeldung nach einer gewissen Systematik vergeben werden und eine
eigene Auswahl nicht möglich ist. Das muss nicht immer ein
Nachteil sein. Wir konnten uns oft nicht so recht entscheiden, welches
denn nun das besonders idyllische Plätzchen wäre.
Auf den privat
geführten Plätzen, die im Schnitt viel
kleiner sind, geht es meist individueller zu.
Finanzen
Direktflug mit Air Transat Frankfurt - Toronto für 2 Personen einschließlich Rail & Fly: 1068 Euro
Übernachtung erste Nacht: 68 Euro
Wohnmobil Cruise Canada CT 22 für 22 Tage, unbegrenzte km mit Ausstattungspaketen und Versicherungen: 1957 Euro
Campgrounds: 420 Euro
Benzin: 1200 Euro
Lebensmittel: 200 Euro
Sonstige touristische Ausgaben: 200 Euro
Zusammenfassung
Das waren die Höhepunkte unserer Reise :
Die Niagara-Fälle: Sind als Naturschauspiel eine Wucht. Bei
schönem Wetter, so wie wir es hatten, kann man sie von vielen
Aussichtspunkten bewundern. Über die visuellen Eindrücke
hinaus bekommt man bei der Fahrt mit den Schiffen "Maid of the Mist"
die Wucht der unmittelbaren Nähe zu spüren. Und wird richtig
nass. Glücklicherweiseweise bekommt man kostenlose
Regenumhänge. Der Rest kann getrost unter Kommerz verbucht werden,
aber gut organisiert. Bemerkenswert : Die kanadischen Fälle sind
größer als die US-amerikanischen.
Die Ufer der großen Seen : An ihnen kann man sicher einen ganzen
Urlaub verbringen und es wird nicht langweilig. Wir haben zwar nur
wenige Eindrücke am Ufer des Huronsees und hier
insbesondere der Georgian Bay sammeln können, aber diese machten
Lust auf mehr : naturnah, ruhig, teilweise einsam. Die nahegelegenen
Seen und Wälder des Algonqin-Park gehören auch dazu.
Die Ufer des St. Lorenz-Stroms : In
Ontario und West-Quebec
überwiegt der Eindruck einer idyllischen Flußlandschaft, z.
B. das Gebiet der "1000 Islands". Weiter östlich fasziniert der
Blick von den Ufern auf einen mächtigen Strom mit seinem regen
Verkehr von Hochseeschiffen. Noch weiter östlich hat
man schon den Eindruck, sich am offenen Meer mit Ebbe und Flut zu
befinden.
Hier war es auch uns vergönnt, vom Ufer aus Wale zu beobachten.
Die Atlantikküste : In der Provinz Nova Scotia braust der
Atlantische Ozean ungebremst ans Ufer. So ist es kein Wunder, dass es
hier eine stark gegliederte Küste gibt, die für die
Schifffahrt gefährlich war und immer noch ist. Es gibt mehrere
Hundert Leuchttürme, von denen viele noch in Betrieb sind, aber auch
viele heute als Museum dienen und eine Geschichte zu erzählen
haben.
So vielgestaltig wie die Landschaft ist auch das sonstige Erscheinungsbild der Provinzen:
Die atlantische Küstenprovinz Nova Scotia mit ihrer engen
Verbundenheit zum ehemaligen Mutterland Grossbritannien. Hier wird wohl
das "ordentlichste" Englisch Nordamerikas gesprochen.
Die konsequent zweisprachige Provinz New Brunswick (Nouveau Brunswick),
wo man nur schwer vorhersagen kann, welche Sprache in der nächsten
Ortschaft gesprochen wird.
In Quebec ist das anders : hier wird französisch gesprochen und
Baguette und Käse machen das Einkaufen in den Supermärkten
zur Freude. Aber den oft beschriebenen Separatismus haben wir nicht zu
spüren bekommen.
Ontario bietet viele Kontraste : das dicht besiedelte und
industrialisierte Nordufer des Ontariosee und die 200 km nördlich
davon gelegenen stillen Wälder und Seen. Die moderne Metropole
Toronto und nur 100 km davon entfernt die Landwirtschaft der
Mennoniten. Neben der weißen, englischsprachigen, Mehrheit
ein buntes Gemisch von Chinesen, Malayen, Indern, Pakistani und auch
Indianern, um nur die auffallendsten Gruppen zu nennen.
Den ursprünlichen Reiseplan konnten wir leider nicht einhalten.
Schon nach wenigen Tagen war klar, dass wir aus Zeitgründen auf
die großen Städte Ottawa, Montreal und Quebec City
verzichten müssen. Wenigstens Toronto konnten wir am letzten Tag
noch einen Blitzbesuch abstatten. Im weiteren Verlauf mussten
wir die kleinste Provinz Kanadas Prinz-Edward-Island (PEI)
auslassen, insgesamt kam auch Nova Scotia zu kurz.
Die Freundlichkeit und Lässigkeit (bis hin zur
Nachlässigkeit) der Kanadier wurden schon in anderen Berichten
erwähnt. Wir hatten sie erwartet und wurden nicht enttäuscht.
Sie sind immer gern zu einem kleinen Schwätzchen bereit. Bei
denen, die Deutschland kennen (das sind aber längst nicht alle), hat man sofort
einen Bonus, wenn man zu erkennen gibt, dass man aus der Nähe von
Freiburg oder des Schwarzwalds kommt.
Wer fast 7000 km über die Straßen Kanadas fährt, muss
auch ein Wort über deren Qualität verlieren. Insbesondere in
Quebec, aber teilweise auch in Ontario, waren sie in recht schlechtem
Zustand, auch und gerade die Autobahnen. Das trübte den
Fahrspaß einigermaßen. Die großen Highways in New
Brunswick und Nova Scotia sind neueren Datums und in besserem Zustand.
Insgesamt sind schöne Rastplätze an den Straßen
dünn gesät mit der Ausnahme Quebec : Hier hat fast jedes Dorf
seinen "Halte municipale" in netter Umgebung.
Wo ist es nun
schöner, im Osten oder im Westen Kanadas? Da gibt es eine
ganz klare Meinung : Carola gefallen die Leuchttürme besser und
Jürgen die Berge.
Und wie ist es in der Mitte ? Da waren wir noch nicht, aber dort soll es ja nur Weizenfelder geben ?!
Wo wir überall waren: (Es wird empfohlen, diese Links mit
Strg-Click in einem anderen Tab zu öffnen)
Ontario
Quebec
New
Brunswick und Nova Scotia
Die Tagesberichte :
Tag 0 : A Hard Days Night
Tag 1 : Give me a ticket for an
airplane
Tag 2 : Baby you can drive my car
Tag 3 : Noch 10 Minuten bis
Buffalo
Tag 4 : Im Land der Mennoniten
Tag 5 : On the beach
Tag 6 : Algonquin Park
Tag 7 : Wir gehen bis an die Grenze
Tag 8 : Le fauteuil a bascule
Tag 9 : River deep, mountain high ?
Tag 10 : If paradise is half as nice
Tag 11 : Don't pay the ferryman
Tag 12 : Die Leuchttürme von Bas St. Laurent
Tag 13 : Die Leuchttürme der Gaspesie
Tag 14 : Unter wilden Bestien
Tag 15 : Im Regen nach New Brunswick
Tag 16 : Peggy's Cove
Tag 17 : Über Westberlin nach Liverpool
Tag 18 : Letzte Schleife in Nova Scotia
Tag 19 : Zwischen Ebbe und Flut
Tag 20 : New Brunswick im Vorbeifahren
Tag 21 : Im Panthersprung durch Quebec
Tag 22 : Im Land der 1000 Inseln
Tag 23 : Indianer wollen Abreise verhindern
Tag 24 : Doch noch geschafft
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