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Tag 10: Zum Fraser River



Heute müssen wir uns entscheiden, welche Route wir in Richtung Vancouver wählen. Bei der Abreise vom Campground versorgen wir uns noch einmal mit Frischwasser und kommen mit einem deutschen Paar ins Gespräch, die ihre Tour in Vancouver gestartet haben. Da können wir schnell einige Erfahrungen austauschen. Die wichtigste ist eigentlich, dass auch in unserer Richtung die Mückenbelastung wieder deutlich absinkt. Da lässt sich gleich viel entspannter reisen.
Wir steuern zunächst auf Highway 5 als Zwischenstation Kamloops an. Ein kurzer Stopp in dieser größten Stadt zwischen Calgary und Vancouver wäre vielleicht nicht schlecht. Aber als der Verkehr in den Aussenbezirken rasant zunimmt, vergeht uns die Lust auf Kamloops mehr und mehr. So können wir leider nichts über die Stadt berichten.
Nach dem wir auf den Highway 97 abgebogen sind, wird es deutlich ruhiger auf der Straße und wir haben wieder Muße, die Landschaft zu betrachten. Und stellen überrascht fest, dass sich ihr Charakter innerhalb kurzer Zeit stark verändert hat. Bis kurz vor Kamloops sind wir mehr oder weniger durch Wald gefahren, jetzt haben wir es mit einer steppenartigen Landschaft zu tun, die mit einzelnen Sage-Büschen und Pinien besetzt ist. Wir haben den nördlichsten Ausläufer des Trockengürtels erreicht, der sich östlich der Küstengebirge von Mexiko über die Wüsten Kaliforniens und Nevadas bis hier erstreckt.



Kamloops Lake
lädt zur Mittagsrast ein. Als wir aussteigen sind wir nun auch nicht mehr besonders erstaunt, dass es schön warm ist. Da verweilt man gern ein wenig länger. Interessant ist, dass es hier an beiden Längsufern ein Eisenbahngleis gibt. Tatsächlich haben beide großen Bahngesellschaften, C.P.R und C.N.R hier ihre eigenen Schienen verlegt.
In Cache Creek entscheiden wir uns für den Weg über den Highway 99 nach Vancouver. Mit dieser Entscheidung sind wir im Ergebnis sehr zufrieden. Es ist mit einem RV zwar nicht ganz einfach zu fahren, da recht holprig, kurven- und steigungsreich, dafür aber wirklich spektakulär und ein schönes Erlebnis, wenn man sich nur etwas Zeit nimmt.



Zwischen Cache Creek und Lillooet, dies ist eine der vielen Stellen, wo man zum Anhalten animiert wird. Leider ist das auf der engen Straße nicht immer möglich und so rauschte manch gute Aussicht schnell vorbei. Was auch ein wenig stört, sind die massenhaft herumhängenden Stromleitungen von BCHydro. Kein Fluss hier, der nicht gestaut wird.
Mit einer rasanten Abfahrt ins Tal des Fraser River erreichen wir zur Kaffeezeit die Ortschaft Lillooet. Am Steilufer weist ein Campingplatz direkt in den Fluss hinein.



Fraser Cove Campground,
da hat man doch wirklich dem Ufer ein paar Stellplätze abgetrotzt. Wir haben zwar etwas Bedenken, da hinunterzufahren, aber anderen ist es ja auch gelungen. Sofort kommt auch der Chef auf seinem Moped angerattert. Nachdem er uns überzeugt hat, hierzubleiben (was nicht schwer war), ist er weiterhin sehr bemüht um uns, hilft beim Einparken, Anschließen der Schläuche und Kabel. Dann gibt es noch einen ausführlichen Vortrag über die Attraktionen in der Umgebung, die wir keinesfalls verpassen dürften. Sehr nett, danke Ron.



Zunächst mal Kaffeepause,
wir denken erstmal nicht daran, uns von diesem bombastischen Fleck Erde wegzubewegen. Der Fraser River strömt kraftvoll vorbei. Er ist mächtig schmutzig und alle 5 Minuten saust ein entwurzelter Baum vorüber. Da muss wohl ein kräftiges Unwetter irgendwo am Oberlauf niedergegangen sein.



Eisenbahnbrücke und "Alte Brücke", über letztere gehen wir schließlich doch noch, um die Ortschaft zu erkunden. Es gibt einiges Interessantes zu sehen, z.B.den deutschen Bäcker (in jedem Reiseführer erwähnt), der aber leider schon geschlossen hat. Viele Einwohner sind indianischer Abstammung.



Das ist der Rekordhalter,
nämlich der Zug mit den meisten Lokomotiven. Vorn drei, in der Mitte drei und hinten auch noch zwei. Leider haben wir die Wagen nicht gezählt. Ansonsten ist es ein schöner Abend am Fluss. Wir tippen, welcher der vorbeischwimmenden Bäume auf die Insel im Fluss prallt und ob er dann wieder freikommt. Ein spannendes Spiel.

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