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Tag 13: Ab Vancouver im Regen



Heute verlassen wir Vancouver, was uns insofern nicht schwer fällt, als dass das Wetter wieder schlechter geworden ist. Da wir bei unserem ersten Besuch des Buntzen Lake keinen Fotoapparat mit hatten, fahren wir jetzt schnell noch einmal hin. Wir können die Fotos einigermassen im Trockenen machen, bedaueren aber die Kinder, die beim Schulausflug alle ins Wasser müssen.
Wir wissen mittlerweile, wie sich eine Fahrt durch die endlosen Vorstädte hinziehen kann und sind bei der Abreise etwas gewitzter. Statt den direkten Weg auf Highway 7A durch Port Moody, Coquitlam, Pitt Meadows und Maple Ridge zu nehmen, queren wir auf Highway 7 zum TCH, um bei Abbotsford über Highway 11 unter Umgehung von Mission wieder auf Highway 7A zu wechseln. So haben wir weniger Fahrstress und sind letztlich doch auf der "schöneren" Seite des Fraser River.
Davon haben wir allerdings nicht viel, denn inzwischen hat es sich richtig eingeregnet. Zur Mittagsrast machen wir einen Abstecher nach Harrison Hot Springs. Da können wir aber auch nur den RV an der Uferpromenade des Harrison Lake parken und vom trockenen Mittagstisch auf die zu dieser Jahreszeit noch spärlichen Sandburgen am Strand und die eingetrübte Landschaft dahinter blicken.
Die nächste wichtige Ortschaft an der Strecke ist Hope. Damit verbinden wir die Hoffnung, dass der Regen aufhört. Und hier muss eine Entscheidung über die weitere Fahrtroute erfolgen. Es gibt mindestens 3 Möglichkeiten, wenn man für den Rückweg nach Calgary den Mount Revelstoke NP als Fixpunkt wählt:
Der Weg über den TCH und Kamloops,
der Weg über den Coquihalla Highway und Kelowna und
der Weg über den Crowsnest Highway und das komplette Okanagan Valley.
Wir entscheiden uns für die dritte Variante, wollen sie aber erst morgen unter die Räder nehmen. So können wir heute noch ein Stück auf dem TCH weiterfahren, um auch noch das berühmte Hells Gate zu sehen.



Reglementierter Zugang



zur Flussenge mit Lachstreppe.
Wie so häufig bei den heftig beworbenen touristischen "Attraktionen", ist das Hells Gate eine kleine Enttäuschung. Die Besitzer der Seilbahn, die zum anderen Ufer führt und das tosende Wasser aus nächster Nähe erleben lässt, haben alles getan, dem Fußtouristen den Zugang zu verwehren bzw. die Aussicht zu vermiesen. Hinweisschilder auf einen Fußweg gibt es nicht, aber wir finden trotzdem einen. Nachdem wir diesem ein paar Hundert Meter gefolgt, gibt es plötzlich auch wieder eine Beschilderung. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Schließlich erreichen wir das Ufer, das z.T Indianerreservat darstellt, also "Betreten verboten". Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass es nur den Indianern erlaubt ist, hier Lachse zu fangen. Überhaupt wird es hier zur Lachszeit viel interessanter sein, jetzt ist jedenfalls keiner unterwegs.
Übrigens ist der Fluss auch hier eingerahmt von den beiden konkurrierenden Eisenbahnlinien. Beim Bau der ersten wurde in der Nähe des Hells Gate die Uferseite gewechselt. Folglich musste auch die zweite Linie ein paar Hundert Meter weiter eine Brücke bauen.
Glücklicherweise war es während unserer kleinen Wanderung einigermaßen trocken. Insgesamt verlockt das Wetter aber nicht zum Weiterfahren und wir suchen uns in Hope den Hope Valley Campground aus. Dort wirbt man mit deutschen Sprachkenntnissen. Das wollen wir doch mal testen. Tatsächlich sind beim Chef seine schwäbischen Wurzeln nicht zu überhören und ADAC Rabatt gibts auch, der Rest des Personal befindet sich noch in der Lernphase. Aber alle nett und freundlich und immer einen Scherz auf den Lippen: "We need a stamp for this postcard, only one stamp. Can we get a single one?" "Sure, get one and pay for five" Haha. Dazu muss man wissen, dass es eigentlich üblich ist, die Briefmarken im 5-er Block zu verkaufen. Aber wir bekommen unsere Einzelne. Das Ausrechnen des Preises ($1,45 + Steuern) ist schon schwierig genug. Und wir können uns detailliert über die Wetteraussichten unterhalten. Die hören sich nicht schlecht an und unsere südliche Routenwahl wird auch bestätigt. Noch hätten wir ja die Möglichkeit, sie zu revidieren.
Da es am Abend schon ein wenig abtrocknet, machen wir noch einen Ausflug in das 7 km entfernte Hope. Ein typisches amerikanisches Städtchen, der Supermarkt hat noch auf, aber die Bürgersteige sind schon hochgeklappt.

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