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Tag 22: Ein Tag hat doch mehr als 24 Stunden


Bis 11 Uhr müssen wir das Wohnmobil abgegeben haben, im rental contract werden saftige Versäumniszuschläge angedroht. Also stehen wir deutlich früher als gewohnt auf, die Reise war schon teuer genug.
Richtig stolz sind wir auf unser food management. Wir kratzen den letzten Löffel aus der Kaffeebüchse, die Heidelbeermarmelade reicht für das letzte halbe Brötchen leider nicht mehr. Der Kühlschrank ist leer.
Nach dem letzten Abwasch wird das Geschirr wieder ohne Klapperdämpfung verstaut. Eine Schublade mit Prospekten ist gestern schon in den Müll gewandert. Die Abwassertanks werden geleert und noch einmal Frischwasser aufgefüllt. So ist Vorschrift, ansonsten siehe oben.
Ausgerechnet heute erleben wir den ersten und einzigen Unfall der Reise und einen kleinen Stau im dichten Verkehr Richtung Downtown. Aber wir sind ja früh aufgestanden.
Im Merkblatt von Cruise Canada wir eine RV Waschanlage in der Nähe der Vermietstation empfohlen. Leider ist es auch nur eine mit Handbetrieb. Im Prinzip läuft es wie gewohnt: Hochdruck, Schaumbürste, Klarspülen. Aber spätestens jetzt stellen wir fest: Es ist ein großes Fahrzeug. Da kommen schon einige Quadratmeter zusammen. Und 3 Wochen in Kanadas Westen können hartnäckige Spuren hinterlassen. Nach einer Stunde ist aber geschafft. D.h. wir meinen, es reicht.
Jetzt geht es um die Ecke zur Tankstelle. Das Propanfüllen ist hier recht komfortabel fast wie an einer normalen Zapfsäule, man darf es aber nicht selbst machen. In den drei Wochen haben wir für $7 Gas verbraucht.
Es ist noch halbes Stündchen Zeit, wir parken noch einmal auf dem Autohof neben den großen Trucks, richten das Gepäck und schauen uns nochmal um. Wehmut kommt auf, immerhin war das Fahrzeug für 3 Wochen unser Zuhause und es hat uns ohne Panne knapp 4000 km durch Kanada befördert. Da hat es schon einen Klaps auf die Motorhaube verdient.
Eine Viertelstunde vor Termin sind wir bei der Abgabe. Diese gestaltet sich genauso locker wie die Übernahme. Kilometer- und Füllstand Benzin und Propan, flüchtiger Blick aussen und ganz flüchtiger Blick innen. Da hätten wir die Reinigung doch etwas entspannter angehen können. Dann folgt noch die Abrechnung, die 700 mehr gefahrenen km werden gegen die Kaution verrechnet, die Auslagen für den Tankdeckel ebenfalls. Kurz nach 11 Uhr ist alles, wir haben jetzt noch bis ca. 15 Uhr Zeit, dann wollen wir mit dem öffentlichen Bus zum Flughafen fahren. Es bietet sich noch ein Besuch im nahe gelegenen Peter Lougheed Shopping Center an, unser Gepäck können wir in der Vermietstation lassen.
Das Shopping Center gefällt uns besser als die Möglichkeiten in der City, aber unsere Ambitionen sind, wie fast immer, bescheiden. Wie üblich, kauft Jürgen im großen Buchladen "Chapters" noch die Landkarte, die er eigentlich von Anfang an hätte haben müssen. Dann wird es Zeit, wir holen unser Gepäck und der 57-er Bus fährt pünktlich.



Auf dem Flughafen geht es nahezu beschaulich zu, die Condor Schalter machen lange vor Abflug auf, keine Chance für Drängelei.



Erst das verspätete Einsteigen am Gate verläuft etwas chaotisch.
Wieder geht es 40 Minuten verspätet los, wieder verspricht der Kapitän pünktliche Ankunft, diesmal dank Rückenwind.
Während des Rückflugs verlieren wir jegliches Zeitgefühl, die Sonne geht nicht unter. Da ist auch kaum an Schlaf zu denken. Dafür wieder schöne Aussichten auf Hudson Bay, Baffin Land und Grönland,



zusätzlich wird die Südküste Islands gestreift.
Leider landen wir pünktlich und hätten noch den ICE eine dreiviertel Stunde später geschafft. Aber dank Sparpreisticket müssen wir noch zwei Stunden warten, da macht sich die Müdigkeit bemerkbar. Dann haben wir es aber geschafft: 19 Uhr Mountain Day Light Saving Time haben wir Calgary verlassen, 19 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit trudeln wir in Eschbach ein. Dann warten wir nur noch darauf, dass es dunkel wird.

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